Bombensprengung 21.11.2013

Hr. Dietrich: „Ich stand daneben, als der Bürgermeister demjenigen, der mein Haus weggesprengt hat, einen Blumenstrauß überreicht hat.“

(Lehnitz, 24.11.2013) Wir haben heute „Paule“ (Herr Dietrich, 64, Frührentner) besucht, dessen halbes Haus weggesprengt wurde. Demnächst sollen Bagger anrücken, den Bombenkrater verfüllen und den Schutt, der mal ein Haus war, abtransportieren. Leider ist damit nicht der Weg frei, der zurück zu einem normalen Leben führen könnte. Denn auf dem Nachbargrundstück wird eine weitere Bombe vermutet, aber erst im Januar soll nachgeschaut werden. Auch trotz dieser Funde hat es noch kein systematisches Absuchen auf den Nachbargrundstücken gegeben.
Im Interniew vom rbb sagt unser Bürgermeister: „Wir werden versuchen zu helfen“ und „Ich sehe hier die Landesregierung in erster Linie in der Pflicht“. Der Sprecher des Innenministeriums Wolfgang Brandt: „Die Geschädigten müssen sich an die Stadt wenden und dort ihre Schäden geltend machen.“
Einen Spendenaufruf alleine finde ich ziemlich dünn.

Wir Oranienburger (also die Stadt) sollten hier die Schadensregulierung in voller Höhe verauslagen. Wir könnten einen Fond gründen für Geschädigte von Bombensprengungen. Wir könnten eine Opferabgabe von 25 Cent auf alle Eintrittskarten, Hotelrechnungen, Restaurantrechnungen, … erheben. Das würde auch für die Öffentlichkeit außerhalb der Stadt dieses ungelöste Problem bekanntmachen.

Roland Sohr

rbb Panorama-Beitrag

Anmerkung zum Eingangszitat: Die Geschädigten werden m.E. nicht angemessen in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Über das Bekanntwerden persönlicher Schicksale lässt sich in unser Mediengesellschaft mehr bewegen. Der Sprengmeister hat natürlich einen Blumenstrauß verdient, denn die Männer vom Kampfmittelbeseitigungdienst riskieren beim Einsatz ihr Leben.

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